#BeYourOwnContent
Ich bin mein eigener Content. Beziehungsweise bin ich frei mit den schon vorhandenen Elementen, Resourcen anzufangen, was die Kreativität hergibt.
Beispielsweise gibt es da den YouTube-Empfehlungsalgorithmus, den ich seit kurzem zu erziehen versuche. Das sieht dann so aus: in letzter Zeit erstelle ich samstags eine Playlist aus dem ganzen Zeug, das mir YouTube so vorsetzt und mache daraus ein „Best of“, was viel schwerer ist, als man so denkt, weil es eigentlich darum geht, was man selbst gut findet. Also genau das Gegenteil von dem, was als wirklich dümmster Rat im Bezug auf Social Media gerne gesagt wird: mach das, was gerade zieht.
Kann ich nicht. Ist trotzdem schwer. Irgendwo muss man aber davon wegkommen, dass man jemanden noch beeindrucken will. Für mich heißt das dann zu sagen, ok, das finde ich geil, das nicht, weil das nur etwas wäre, mit dem ich geisterhafte Autoritäten beeindrucken will. Einfach ehrlich zu sein bedeutet, dass man ehrlich zu sich selbst ist.
Also schmeiße ich die ungeliebten Videos nicht aus den bereits erstellten Playlisten, aber mache dann richtig weiter. Vielleicht geht es um das: das Herausfinden, was man mit dem machen will, was man jetzt nach dem Studium kann, wie tief kann man gehen, ehe man nichts mehr versteht?
Und dann finde ich noch heraus, wo ich das posten kann. Im Moment sind das LinkedIn, Mastodon und Tumblr. Für mich passt das einfach, weil auf LinkedIn so etwas einfach niemand macht (und ich mich auch erst dazu überwinden musste, die Schwelle zu überwinden), ich auf Mastodon ohnehin direkt quasi gläsern dokumentiere, was ich mache, und Tumblr herrlich ungezwungen ist.
Und wie auch andernorts, geht es nicht nur um Content, sondern auch um eigenes Wachstum. So finden interessante Details dieser Videos, die mir YouTube anspült, ihren Weg in meine tragbaren Lesezeichen, mitsamt Hashtags, die dann später für mich erkennbar machen, woher der und der Link kam: Stichwörter, Namen, Programme, Zusammenhänge. Das ist auch ein Teil von #BeYourOwnContent, aber hinter dem Vorhang: da wächst etwas im eigenen Garten.

Und am Ende steht dann so eine Best-of Playlist, in der nur Videos sind, die ich selbst like, die dann auch von mir geliket wurden, was wiederum YouTube sagt: hey, der mag sowas, der speichert das, dann manchmal schreibt er auch ein Kommentar (vor allem dann, wenn nur ganz wenige bis keine Kommentare drunterstehen liebe ich besonders), und ich kann nur hoffen, dass sich damit das Problem mit uninteressantem Content für mich erledigt hat.
Addendum: auch durch das Projekt grafikdesignfeed.de bedingt habe ich nun damit angefangen vor allem Podcasts bewusster, das heißt auch mit einer Art Notizblock in der Hand zu hören. Wenn interessante Personen darüber reden, wen sie selbst interessant finden, da finde ich mich dann viel stärker mit anderen Gestaltern vernetzt, als durch bloßen „Frontalunterricht“, nach welchem ich dann das Hören oder Lesen eines Datums dann abhaken kann und nicht viel mehr davon habe, als etwas erledigt zu haben. Wenn ich das schon aus freien Stücken mache, dann muss mein eigenes Interesse und die Befriedigung von Neugier Ziel und Sache sein.